Eberhard Kleinschmidt

Mein Leben einsammeln …
Ein Puzzle in 50 Teilen.

 

 „Ein Spiel ist das Leben, vom Wechsel bestimmt,
mit heiterem Ernst uns gefangen es nimmt …“

Da hat mal ein alternder Dichter diesen Spruch rausgelassen. Steht in seiner Homepage, „Das Buch von meiner Poeterey“ (eberhard-kleinschmidt.de), unter „Des Lebens wechselvolles Spiel“. Was hat der sich mit diesem Spruch eigentlich gedacht?! Denn schon in diesem „Streitgespräch“ geht es hin und her, rauf und runter, um Leben und Tod. Schon er selbst kennt sich bald nicht mehr aus. Und dabei will er sich nun in seinem Wechselspiel mal umschauen. Wird ein Versuch. Ein Leben, ein Puzzle. In der Erinnerung gerät vieles durcheinander. Alles überlagert sich. Wer schafft es, daraus ein Gesamtbild zu puzzeln? Denn das Puzzle muss nämlich nicht nur der Autor, sondern auch der Leser erst zusammensetzen. Muss er aber nicht …

Spielregel: Beginn mit den Ecken des Vierecks. Füllung von 4 Puzzlefeldern. Die Felder: „Ich, das Kind, der Jugendliche“, „Ich, der Student“, „Ich, der Familien- und Berufsmensch“,  „Ich, der Alte“. Auf geht‘s!

 

1. Ich, das Kind, der Jugendliche

Ich, das Kind, der Jugendliche

40 Die vierte Krise, lebensbedrohlich, kurz vor der Pensionierung: ein Karzinom im Blinddarm. Freund Hein aber nochmal von der Schippe gesprungen, seit 17 Jahren ohne Rückfall.

1 Eine behütete Kindheit. Ein schwieriger Anfang, kurz nach Kriegsbeginn, am 4. September 1939 in Hannover. „Mariechen, dies grüne Kind kriegst du nicht durch“, eine Freundin der Großmutter zur Mutter nach einem Blick ins Körbchen.

34 Verwunderung der ehemaligen Klassenkameraden beim 1. Treffen nach 20 Jahren: das Schlusslicht der Klasse plötzlich als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni in einer im Schulunterricht nicht erlernten Fremdsprache.

49 Präsenz im Internet mit vielen Fotos, YouTube-Beiträgen und bei Wikipedia (als „deutscher Lyriker“). Bewunderung der Klassenkameraden: Der ehemals Unscheinbare als Bühnen-Poet beim PoetrySlam nun überall in Deutschland sichtbar.

3 Kind der vaterlosen Generation. Der Vater fiel als 27-Jähriger am 1. Tag des Russlandfeldzugs am 23. Juni 1941. Obwohl der damals 1 ½-Jährige keine direkte Erinnerung an den gefallenen Vater hat, bleibt dieser ein Leben lang sein großes Vorbild.

22 Bei der Göttinger Studentischen Musikvereinigung („Blaue Sänger“) endlich auf dem Weg zum Erwachsenen. Gleich nach dem Eintritt und der Teilnahme an einem hochkarätig besetzten Chorleiterlehrgang unter Wilhelm Ehmann die Übernahme des Vizedirigenten-Amtes des Großen Chores.

32 Eva kann Klavier spielen, so wird aus der Nachhilfe in Französisch bald mehr. Allerdings zwei Probleme: sie noch Schülerin und er Lehrer – zum Glück beide an verschiedenen Gymnasien der Stadt  – und 14 Jahre Altersunterschied. Kommentar der Mutter: „Junge, dann streng dich an!“ Seit 1973 jetzt 48 Jahre verheiratet.

9 Ein miserabler Schüler, der nicht will, was man ihm außer Musik und Kunst im Gymnasium anbietet. Die lange Familientradition verlangte jedoch eine humanistische Ausbildung, das Max-Planck-Gymnasium in Göttingen am Theaterplatz. Die Schulzeit - ein Alptraum. Rumbrüllende, zu Beginn der 50er Jahre noch tätlich werdende Lehrer mit dem stereotypen Spruch „Geht doch ab und heiratet ein!“

18 Sonntagmorgen, Situation wie in Faust I, Studierzimmer, Mephisto-Schüler: ein verunsicherter Abiturient im schwarzen Anzug zu Gast beim berühmten Historiker Prof. Percy Ernst Schramm, Uni-Lehrer des Vaters. Schramm weiht den Abiturienten in die Uni ein und zieht dabei mephistophelisch seine gesamte Kollegenschaft durch den Kakao.

41 Beim 60. Geburtstag Ankündigung, sich mit der Pensionierung radikal vom Beruf zu trennen, um sich danach ausschließlich der Poeterey zu widmen. Nach der Pensionierung Übergabe der gesamten eigenen wissenschaftliche Bibliothek an die Uni Hannover und an einen Fachdidaktik-Kollegen der Uni Jena. Vernichtung der Aktenordner mit Vorlesungs- und Seminaraufzeichnungen, mit Ausnahme der Unterlagen des Spezialgebietes „Französisches Chanson“.

14 Bei einer Ausstellung im Kunstunterricht durch eigene Arbeiten (Zeichnungen, Modellbauten) einem Professor der Ingenieurwissenschaften der Technischen Hochschule Hannover aufgefallen, ergibt sich daraus für den Fünfzehnjährigen der Einstieg in den Job eines technischen Zeichners.

21 Im Sommersemester 1959 Eintritt bei der Göttinger Studentischen Musikvereinigung („Blauen Sänger“), schon dem Schüler dank seiner Musikbegeisterung bekannt durch Offene Singen, Kammer- und Chorkonzerte.

33 Ein unverhoffter Glücksfall: 1971 die Gründung eines Romanischen Seminars an der Technischen Universität Braunschweig und die Möglichkeit zur Mitwirkung im Fach Französisch als Akademischer Oberrat für Literaturwissenschaft, Fachdidaktik und Sprachpraxis.

2. Ich, der Student

Ich, der Student

2 Viel krank, mehrfach im Kinderheim, mit Acht wegen TBC ein halbes Jahr im Kindersanatorium im Schwarzwald in Baden-Baden. Kaum mehr als 2 Jahre Grundschulzeit in der Göttinger Albani-Schule.

42 Im Un-Ruhestand seit 2004 mit neuem Ehrgeiz viele Projekte.

4 Das Glück, nach dem Krieg einen stets treu um den Stiefsohn besorgten Stiefvater zu bekommen. 1947 kommt die Halbschwester Ursula dazu.

30 Referendarzeit in Braunschweig. Wieder Frankreich, diesmal als Lehrassistent für Deutsch am Lycée-Henri-Martin in Saint Quentin (Nordfrankreich). Kennzeichnend für die gesamte Berufstätigkeit: durch den Frankreichaufenthalt von der 68er-Bewegung infiziert, unangepasst, unbequem, innovativ.

20 Welcher Beruf? Technischer Zeichner? Musiklehrer? Studium selbstverständlich, getreu der Familientradition, aber was? Prof. Schramm verordnet fürs 1. Semester ein studium generale quer durch alle Fakultäten. Schließlich bei der Germanistik, Geschichte und Musikwissenschaft gelandet. Mit einer 2+ im 1. Proseminar nach der mühsam überstandenen Schulzeit ein erstes Erfolgserlebnis.

10 Ein Saisonarbeiter, in den, bei ständiger Versetzungsgefährdung mit vielen Blauen Briefen und viel Nachhilfe, das im Unterricht nicht angenommene Wissen hineingestopft wird. Jede Oster-, Pfingst- und Herbstferien Antritt beim Großvater, dem Altphilologen, in Hannover, um in Latein und Griechisch auf Vordermann gebracht zu werden.

47 Projekt VIII: Nach 45 Jahren die Gelegenheit, der Studentischen Musikvereinigung als späten Dank zurückgeben zu können, was sie zur Persönlichkeitsbildung in Studienzeiten beigetragen hatte: Herausgabe des Mitteilungsblattes („Bundesblatt der Blauen Sänger“) 2013-17 (gemeinsam mit Andre Mertens).

29 Nach der geschmissenen Germanistik-Examensklausur Therapie in der psychischen Beratungsstelle der Universität Göttingen. Die Methode der Gesprächspsychotherapie bringt nichts; der Patient steigt nach kurzer Zeit wieder aus, schafft es aber, sich wie Baron Münchhausen am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen. Erst 1 Jahr später besteht die Möglichkeit zur Wiederholungsprüfung, diesmal mit Erfolg.

5 Die Mutter, solange sie lebte, Mutmacherin bei allen Schwierigkeiten: „Junge, was andere können, kannst du auch!“ Mit viel Liebe aufgewachsen. Später im Beruf der Erfolg ohne das Vorbild der Mutter undenkbar.

35 An der Uni die Möglichkeit zur Promotion in Fachdidaktik Französisch, allerdings nicht an der TU Braunschweig, sondern nebenbei als Externer an der Justus-Liebig-Universität in Gießen. Promotion zum Dr. phil. als einer der ersten in der Bundesrepublik in einer früher allein der Pädagogischen Hochschule vorbehaltenen fachdidaktischen Disziplin (Prädikat Ausgezeichnet). Nun ist’s geschafft: das seit der Wiederverheiratung der Mutter von der Haustür verbannte Türschild „Dr. Kleinschmidt“ zurückerobert.

11 Latein-Lehrer beim Elternsprechtag zur Mutter über den 15jährigen Sprössling: „Ihr Sohn ist physisch und psychisch krank!“ In der Pubertät mit sich und allen Problemen allein gelassen. Zum Arzt geschickt, der scheitert aber: der störrische Patient macht dicht und lässt den Arzt nicht an sich ran.

3. Ich, der Familien- und Berufsmensch

12 Tagebuch des Problem-beladenen Schülers in all den Jahren der einzige Vertraute. „Die Verwirrungen des Zöglings Törless“ (Robert Musil). Gefühl des Jugendlichen: „Warum bin ich so anders als die andern?“

23 Nicht nur das Amt des Vizedirigenten, sondern auch das des Schriftwarts (SoSe 1961) und vor allem das des Präsiden (SoSe 1962) werden im Schonraum der Studentischen Musikvereinigung zu einer Lehre in Organisation und Umgang mit Menschen. Ohne diese Möglichkeit zum Lernen in der Gemeinschaft: Was wäre später im Beruf daraus geworden?

44 Projekt II Spurensuche in Namibia: die Urahnin, die Hottentottin aus dem Stamm der Nama, 1814 verheiratet mit dem Kleinschmidt-Urahn, dem Missionar der Londoner Missionsgesellschaft. Engagement für die Bewältigung des im Kaiserreich in Deutsch-Südwest-Afrika zwischen 1904 und 1908 begangenen Völkermords an den Namas und Hereros.

13 Der „Künstler bei Thomas Mann“ – endlich in der 12. Klasse im Deutschunterricht mal ein Thema, das greift: „Tonio Kröger“ – bin ich das? Tagebuchseiten der Schulzeit mit streng vertraulichen Inhalten später rausgetrennt und verbrannt.

43 Projekt I: Jacques Brel (1929-1978), der französische Chanson-Sänger, das große Vorbild für den Poeten: seine Sprachkunst, sein sozialkritisches Engagement, seine Performance. Übersetzung des Gesamtwerkes ins Deutsche, leider bis heute unveröffentlicht aufgrund des Einspruchs von Brels Tochter. Immerhin wissenschaftlicher Ertrag mit der Analyse von Brels Darstellungskunst: die Beschreibung der visuellen Seite des französischen Chansons als sog. Dritte Dimension (Mimik/Gestik/Körperhaltung, neben Text und Musik).

16 Ohne Ehrenrunde unter den 16 Abiturienten von den 52 Schülern der 5. Klasse. Abi-Zeitung: „… ? … ? … öh … ahem … (hüllt sich endgültig in Schweigen)“. Abi-Zeugnis nach der Immatrikulation versteckt, wird nie jemand zu sehen kriegen, auch keiner aus der Familie.

24 Beim Klavierspiel in der Göttinger Studentischen Musikvereinigung („Blaue Sänger“) Befreiung von 10jährigem Drill im Klavierunterricht. Einstudierung und Aufführung der „Winterreise“ von Franz Schubert mit Rainer Lynen als Tenor das Highlight der Zeit am Klavier. Die beiden einwöchigen Tourneen des Spiritualchores 1961 und 1962 durch Norddeutschland im 1. Bass unvergessliche Höhepunkte. Als Chorsänger Oratorien unter der Leitung von Hans Jendis in der Kantorei von St. Jakobi (Göttingen).

7 Die Oma aus Kindheit und Jugend nicht wegzudenken. Vor allem die Liebe zur Musik und besonders zu Richard Wagner ein bleibendes Geschenk der Großmutter. Schon als Schüler durch sie mehrfach der Besuch der Bayreuther Festspiele. Die vielen Sommerferien bei ihr in Neuses bei Coburg auf einem weitläufigen Grundstück in dörflicher Umgebung – ein Eldorado für das Kind und den Jugendlichen!

27 Das Ende der Studienzeit schwierig. Die erste Krise: Eine Beziehung geht in die Brüche, weil mitten im Examensstress zu Partnerschaft und Ehe noch nicht fähig und bereit. Eine unschöne Krankheit kommt dazu, die lange zur Belastung wird.

37 Das 1980 in Braunschweig erworbene Reihenhaus dank Evas Einsatz ein Ort unerschöpflicher Lebensfreude. Eva, am liebsten Ärztin, hatte sich im Hinblick auf eine zu gründende Familie fürs Grundschullehramt entschieden. Erst nach 13-jähriger Tätigkeit als Mutter Wieder-Einstieg in den erlernten Beruf. Und dann die Erfüllung des Herzenswunsches: im 2. Beruf Heilpraktikerin für Psychotherapie.

6 Der Zwölfjährige erhält Klavierunterricht. Nun ganze Nachmitte Üben, Üben, Üben – zum Verdruss von Mit- und Hausbewohnern. Trotz großer Auftrittsängste seit der Konfirmation hin und wieder am Klavier bei Morgenfeiern im Max-Planck-Gymnasium.

19 Die Finanzierung des Studiums gesichert durch das Bundesversorgungsgesetz als Sohn eines gefallenen Vaters. Dazu gelegentlich in den Semesterferien Geldverdienen bei Bosch in Hannover in der Registratur.

38 Beispiel aus der Publikationsliste für den an der Uni ausgelebten Ehrgeiz: die binnen eines Jahres 1988/89 entstandene Festschrift für den Fachdidaktiker und Doktorvater Prof. Dr. phil. Herbert Christ: „Fremdsprachenunterricht zwischen Sprachenpolitik und Praxis“.

15 Von einem technischen Zeichner des Max-Planck-Instituts angelernt, während der Schulzeit und ersten Semester 5 Jahre lang fast jedes Wochenende mit Tabellen, Diagrammen, Geräteskizzen für die Zeitschrift „Kältetechnik“ beschäftigt. Ein gut bezahlter Job: eine große Schallplattensammlung kann entstehen und gelegentlich auch den Eltern finanziell unter die Arme gegriffen werden.

31 Nach Frankreich-Aufenthalt Verlobung: die Schwester hatte nachgeholfen und gemeint, ein Mann mit Dreißig müsse endlich heiraten. Die dritte Krise: Auflösung der Verlobung kurz vor der bereits anberaumten Hochzeit und Ausladung der Gäste.

4. Ich, der Alte

Ich, im Alter

48 Was dem 11-jährigen Jungen beim Krippenspiel als Hirt ein Graus, wird im Alter seit 2013 zum Vergnügen: je größer das Publikum, desto größer der Spaß (z. B. der Auftritt vor mehr als 2000 Zuschauern auf der Open-Air-Bühne am Donaustrand 2019 in Ingolstadt).

8 Mitglied bei der evangelischen Jungschar. Mit Fünfzehn in den Sommerferien mit Kameraden eine Fahrradtour quer durch Deutschland von Jugendherberge zu Jugendherberge, dann nochmal mit Siebzehn im Zelt – große Abenteuer ohne Aufsicht der Eltern.

26 Beim Abitur nach 7 Jahren Latein, 5 Jahren Griechisch und mit frühzeitig abgelegtem Englisch altsprachlich überfrachtet und neusprachlich unterbelichtet. Französisch von Grund auf erst an der Uni erlernt und parallel dazu als Studienfach belegt. Wer hätte gedacht, dass das von Schulunterricht unbelastete Fach Französisch später der Mittelpunkt des Berufes werden würde?

17 Nach dem Abiball mit der Freundin im Nachtzug in die bayrische Metropole München und morgens vom Straßenbahnschaffner begrüßt mit „Saupreiß damischer!“ Die befreundete Familie. Eine Einladung in eine bis dato unbekannte Welt; die Großstadt mit allem Drum und Dran, die Alpen, das Ausland mit Österreich – ein großer Sprung ins Erwachsenwerden.

36 Ein früher nie gekannter Ehrgeiz während der Tätigkeit in der Uni. Ein überholtes Familienmodell (Frau: zu Hause, Mann: im Beruf). Die ersten Worte, die der Älteste von sich gab: „Papa Arbei …“. Vieles in der Entwicklung der drei Kinder (Nils, Peer, Kirsten) geht am Vater unbemerkt vorüber.

28 Die zweite Krise: Der Germanist Prof. Schreinert, fürs Staatsexamen als Prüfer gewählt, verstirbt kurz vor den Klausuren, bevor die schriftliche Beurteilung der Examensarbeit erfolgt ist. In der Examensklausur, beim Anblick unbekannter Klausurthemen dreht der Prüfling zu Beginn der Klausur durch, gibt ein leeres Blatt ab, verlässt den Raum – und verfällt in eine tiefe Depression. Freunde passen auf ihn auf.

45 Projekt III: Die Jakobkemenate. Eine balladeske Chronik in alter Manier (2009, ein Bild-Text-Band mit CD, gemeinsam mit dem Sohn, dem Filmkomponisten Peer Kleinschmidt). Im Vorfeld der Veröffentlichung u.a. umfangreiche Recherchen nach historischem Bild- und Fotomaterial zu dem alten Braunschweiger Kemenaten-Gemäuer aus dem 13. Jh.

25 Nach dem Philosophikum Uni-Wechsel von Göttingen nach Wien, Besançon und wieder Göttingen. Das überlange Studium hat nicht geschadet. Der Studienfachwechsel (auf halbem Wege) zur Romanistik, weg von der dem Großvater zuliebe mitgeschleppten Geschichte, befreit endgültig von der unerfreulichen Schulzeit.

50 Inzwischen Opa von vier Enkelkindern im Alter von 2 bis 7 Jahren: eine Herausforderung, mit der er bei Familientreffs bislang noch ganz gut klar kommt.

39 Nach der Schließung des Romanischen Seminars an der TU Braunschweig für die letzten Dienstjahre Wechsel an die Uni Hannover für Fachdidaktik als Lehr- und Prüfungsfach, nun sogar gleichberechtigt neben Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaft. Wechsel nur möglich unter unüblicher Umgehung des Dienstweges mit Rückendeckung des Nds. Wissenschaftsministers. Fruchtbare Jahre dank der Möglichkeit zur Realisierung innovativer fachdidaktischer  Lehrveranstaltungen.

46 Lyrische Projekte IV-VII: Der andere Frühling. Ein lyrisch-musikalischer Spaziergang durch Riddagshausen (2010, Bild-Text-Band + CD, gemeinsam mit Peer). Stationen. Sonette um Freundschaft und Liebe. Ein Zyklus. (2012). Der wandernde Dichter (2020, mit Poetry-Slam-Texten 2013-2019). Mit der Homepage www.eberhard-kleinschmidt.de (seit 2013), Das Buch von meiner Poeterey, Versuch einer Gesamtdarstellung aller bisherigen schriftstellerischen Versuche.

 

Jedes Puzzle ist fertig, wenn die Einzelteile gefunden und an der richtigen Stelle eingepasst sind. Ist dieses Puzzle nun fertig? Eigentlich schon, doch wie steht’s um das „Spiel des Lebens“, das ja noch nicht zu Ende ist? Auch dafür hat der Dichter etwas in petto: den Schluss aus „Des Lebens wechselvolles Spiel“:

„Ja, lasst es uns nehmen mit Dank als Geschenk,
und zwar immer der Tatsache eingedenk,
dass im Spiel wir sind leicht und vergnügt.
Wie im Tanz geht’s nach vorn und zurück
und zur Seit‘, auch am Platz mal ein Stück.
Und wir nehmen es so, wie sich’s fügt.
Im Genuss des Moments , ganz entspannt,
ist vergessen zuweilen der Zweck,
auch dass Regeln sind hier mit an Deck,
die zu Anfang als richtig erkannt.
Und mit Freude am Sinn dieses Spiels
sind wir dabei, vom Verlauf wie gebannt,
vor Überraschung gefeit, doch gespannt
und gewärtig des endgült’gen Ziels.“

 


Hintergrundbild-Puzzle